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schreib.on – Rechtschreibtest online
Autor: Dr. Peter May • Mitarbeit: Centa Kast-May
erhältlich bei DIDEON.
Der Onlinetest schreib.on ist die digitale Weiterführung des
diagnostischen Konzepts, das auch der Hamburger Schreibprobe (HSP)
zugrundeliegt. Deshalb wird sie allen bisherigen Nutzern der HSP empfohlen, die einen konsequent digitalen Rechtschreibtest wünschen.
Eine Kurzbeschreibung von schreib.on findet sich in einem Sonderdruck der Zeitschrift
WORTSPIEGEL aus dem Jahr 2010.
schreib.on ermöglicht eine Rechtschreibdiagnose
- für alle Klassen- und Altersstufen
- für alle Leistungsniveaus
- auf der Basis der Entwicklungstheorie grundlegender Rechtschreibstrategien
- und der Kompetenzstufen (vom Neuling zum Experten)
Es werden
Einzelwörter und Sätze mit Bildunterstützung in vorgegebene
Schreiblücken geschrieben, ab Klassenstufe 8 auch fehlerhafte Texte zum
Korrigierenvorgegeben.
Im Unterschied
zur HSP erfolgen Eingabe und Auswertung web-basiert am Computer.
Das bedeutet
- Präsentation, Eingabe und Auswertung der Testungen über das Internet
- Testdurchführung an jedem Ort mit Internetzugang möglich
- Bildschirmdarstellung mit Sprachausgabe der zu schreibenden Wörter/Sätze
- interaktive Ergebnisrückmeldung mit Textmodulen und Verweis auf Fördermöglichkeiten
- Auswertung und Speicherung der individuellen Schreibungen auf einem zentralen Server
- Abruf aller Auswertungen und Analysen zu jedem Zeitpunkt von überall möglich
Die
Auswertung umfasst die Gesamtleistung (Wörter, Graphemtreffer) sowie
die verschiedenen Rechtschreibstrategien, die in einem Strategieprofil
dargestellt werden.
schreib.on bietet wesentliche Erweiterungen gegenüber dem bisherigen HSP-Konzept:
- umfangreiches Wortmaterial (ca. 700 Schreibwörter in der Datenbank)
- Berücksichtigung aller Graphemstellen in der Auswertung
- Differenzierung in allen Leistungsbereichen
-
Parallelformen, die Testwiederholungen in beliebigen Zeitabständen ermöglichen
- Integration von aktivem Schreiben und Fehlerfinden in der Sekundarstufe
- beliebig
viele Wiederholungen der Wort-/Satzvorgabe und individuelles
Arbeitstempo
- sofortige Online-Auswertung in Echtzeit
- erheblich mehr Auswertungsmöglichkeiten bei den Rechtschreibstrategien
- Darstellung und Analyse von Lernentwicklungen
- Möglichkeit von Gruppenauswertung und Monitoring
Schriftspracherwerbsmodell als theoretische Grundlage
Nach übereinstimmender Auffassung vieler Wissenschaftler und Pädagogen
lernen Kinder das Lesen und Schreiben in aufeinander folgenden Stufen.
Frith und Günther haben dazu Mitte der 1980er-Jahre ein so genanntes
Schriftspracherwerbsmodell erarbeitet.
Es geht davon aus, dass auf dem Weg zur richtigen Beherrschung des
Lesens und Schreibens diese Stufen durchlaufen und entsprechende
Lernschritte absolviert werden müssen. Einzelne Kinder verharren auf
einer bestimmten Stufe länger, andere kommen schneller voran. Alle
Kinder sind jedoch – unter Umständen mit zusätzlicher pädagogischer
Förderung – in der Lage, sich nach und nach richtige Zugriffsweisen für
die Schreibung der Wörter anzueignen und bislang nicht oder nicht
vollständig vollzogene Lernschritte nachzuvollziehen. Beim Durchlaufen
der Stufen der Lese- und Schreibentwicklung eignen sich die Kinder
entsprechende Rechtschreibstrategien an.
schreib.on liegt eine erweiterte Fassung dieses Entwicklungsmodells
zugrunde, die zusätzlich die morphematische Strategie sowie die
wortübergreifenden Zugriffsweisen umfasst.
Welche Rechtschreibstrategien gibt es?
Die alphabetische Strategie
befähigt die Schreiber, den gehörten Lauten Buchstaben oder
Buchstabenverbindungen zuzuordnen und Wörter entsprechend der eigenen
Aussprache zu schreiben (z. B. *mota für "Mutter" oder *farat für
"Fahrrad"). Die auf diese Weise geschriebenen Wörter mögen zwar nicht
immer orthographisch richtig sein, doch kann ihre Bedeutung meistens
durch lautes Vorlesen erkannt werden.
Die orthographische Strategie
zeigt den Schreibern, dass allein die Schreibung nach der
Aussprache nicht ausreicht, sondern dass viele Schreibungen
zusätzlichen Regeln folgen, die auch auf andere Fälle angewandt werden
können. Dazu gehören vor allem Längezeichen (z.B. Ziege, Bahn) und
Kürzezeichen (z.B. Koffer, rennen) sowie die Schreibung von "st" und
"sp" am Wortanfang (z.B. Spinne, stolpern).
Die morphematische Strategie
lässt die Schreiber erkennen, dass viele Wörter miteinander verwandt sind,
weil sie einen gemeinsamen Wortstamm haben (z. B. kaufen, Käufer), und
dass Wörter aus Bausteinen (Morphemen) zusammengesetzt sind (z. B.
setz-en, ver-setz-en). Wer diese Strategie beherrscht, leitet die
Schreibung aus der Kenntnis der Verwandtschaft der Wörter ab (z. B.
waschen -> Wäsche) und kann Wörter nach dem Baukastenprinzip
zusammensetzen (z. B. Hand, Handtuch, Verhandlung).
Die wortübergreifende Strategie
ermöglicht
zu erkennen, dass die Schreibungen von der Stellung des Wortes im Satz
abhängen, so z.B. oftmals die Groß- oder Kleinschreibung. Auch der
korrekte Einsatz
von Satzzeichen gehört zum Bereich der wortübergreifenden Strategie.
schreib.on analysiert das Rechtschreibkönnen
Für schreib.on wurden über 700 Einzelwörter sowie Sätze und Texte
ausgewählt, die in besonders typischer Weise die Anwendung dieser
Rechtschreibstrategien erfordern und so Aufschluss über ihre
Beherrschung geben.
Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen schreiben während des Tests Wörter und
Sätze nach Diktat. Diese individuellen Schreibungen werden danach
untersucht, inwiefern sie bereits richtig oder angemessen geschrieben
sind. Dazu werden alle Graphemstellen analysiert und danach bewertet,
welche Rechtschreibstrategien die Schreibenden anwenden.
In der Auswertung des Tests wird der Stand der Beherrschung der einzelnen Strategien aufgezeigt.
Vergleichswerte
Die Leistungen eines einzelnen Schülers oder Erwachsenen werden bei schreib.on immer mit
den Leistungen der gesamten Klassenstufe oder Altersgruppe und
verschiedener Schulformen (entweder alle Schulformen zusammen oder
getrennt nach Gymnasium und übrige Schulformen) verglichen.
Es liegen Verleichswerte (Prozentränge und T-Werte) für ganz Deutschland vor. Sie beziehen sich auf die Klassenstufen 1 bis 13 und darüber hinaus.
Zudem ordnet schreib.on das individuelle Ergebnis des Rechtschreibtests einer von insgesamt zwölf Kompetenzstufen
zu, die eine Einordnung der erreichten Kompetenz unabhängig von Alter
oder Klassenstufe erlaubt. Damit wird gezeigt, wie weit sich der
Lernende schon vom Anfangsstadium ("Neuling") entwickelt hat in
Richtung auf das "Expertentum" beim Rechtschreiben.
Veröffentlichungen zu schreib.on:
May, P. (2008):
Diagnose der orthografischen Kompetenz - von der HSP zu schreib.on. In:
Schneider, W., Marx, H. & Hasselhorn, M. (Hg.): Diagnostik von
Rechtschreibleistungen und -kompetenz. Tests und Trends N.F. Band 6.
Göttingen: Hogrefe 2008.
May, P. (2009a):
Auswertung nach dem Strategiekonzept. In: Valtin/Hofmann:
Kompetenzmodelle der Orthographie. Empirische Befunde und
förderdiagnostische Möglichkeiten. DGLS-Beiträge 10/2009
schreib.on ist erhältlich bei DIDEON.
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